Hammer, Sichel und Cacciucco.
Lassen sich eilige Livorno-Besucher meist entgehen: den Blick auf den Fosso Reale. Der große Graben der ehemaligen Stadtbefestigung umschließt das gesamte Zentrum. Livorno ist der wichtigste Hafen der Toscana und einer der bedeutendsten in ganz Italien, von seinen Kais und Piers legen die großen Fähren nach Sardinien und Korsika ab. Genau deshalb ergeht es Livorno wie so vielen Hafenstädten: die meisten wollen nur hin, um schnellstmöglich weiter zu kommen. Rauf auf's Schiff und ab auf die Insel, runter vom Schiff und karacho nach Hause. Schade, das hat Livorno nicht verdient. Es ist eine Stadt mit spannender Geschichte und einem bunten Völkergemisch, begabt mit großer Spottlust und noch größerem Sinn für den Lebensgenuß. Was Wunder also, dass ausgerechnet Livorno der italienischen Küche einst die Tomaten zu den Spaghetti beschert haben soll. MediaStoria war in Livornos Geschichte und Gegenwart unterwegs .....Ein Besuch in der rebellischen Hafenstadt Livorno. |
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Ein historischer Ort für die politischen Geschicke Italiens im 2o. Jahrhundert: das ehemalige Teatro di San Marco, Geburtsstätte der KPI, Italiens einstmals mächtiger Kommunistischer Partei .... auf der Gedenktafel von 1949 huldigen die Livorneser Genossen noch getreulich Marx, Engels, Lenin und Stalin. |
Fabrizio Ottone, Führer durch die Geschichte und Gegengeschichte Livornos - die graue Mütze immer wie festgetackert auf dem Kopf ..... |
Eine Kathedrale des Geschmacks und der puren Lebensfreude: Livornos riesige Markthalle, erbaut am Ende des 19. Jahrhunderts. Wer sich hier nicht verführen läßt, dem ist vermutlich nicht zu helfen ..... |
© www.sharingtuscany.com Das Cacciucco livornese gibt es in ungezählten Varianten, aber immer gehört ein halbes Dutzend verschiedener Fische dazu, Muscheln, Crevetten, Tintenfische und viele Tomaten - die sephardischen Juden, so heißt es, hätten die Tomate einst aus Spanien und Portugal nach Livorno mitgebracht und in der italienischen Küche heimisch gemacht. |
An allen Kiosken Livornos und halb Italiens erhältlich und jeden Monat von seinen Lesern sehnlich erwartet: Il Vernacoliere, das Blatt für Humor, Satire und Mangel an Respekt, wie es im Untertitel heißt. Italiens einziges Satiremagazin ist zu Teilen im deftigen Livorneser Dialekt geschrieben. |
Pardo Fornaciari, Professor für mittelalterliches Latein, Alt-68er und bekannter Autor des Vernacoliere. Spezialgebiet: Glaube, Priester und anderes Abrakadabra ..... |