Radio machen ist eine wunderbare Sache. Für eine gute Radiogeschichte braucht man nur ein kleines Aufnahmegerät
in der Hand und einen Notizblock samt Stift in der Tasche, das ist das ganze Arbeitszeug.
Bilder entstehen trotzdem, jede gute Radioreportage erzeugt sie mit Texten und Tönen im Kopf des Hörers.
Bilder von großer Suggestion und Verlockung, weil sich ein jeder die eigenen ausmalt.
Demnächst zu hören:
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Auf Schloss Český Krumlov .....
..... und hinter den Kulissen seines magischen Barocktheaters.
Es gibt Orte, die werden zu Opfern ihres touristischen Erfolgs, auch das kleine Český Krumlov in Südböhmen könnte bald auf der Liste des Overtourism landen. Ein wundervoller Ort, eingebettet in die Schleifen der jungen Moldau und überragt von einer der größten Schloßanlagen in Tschechien. In Český Krumlovs Altstadt leben heute kaum mehr als einhundertfünfzig Menschen, stattdessen gibt es um die einhundertfünfzig Hotels, Pensionen, B&Bs, Restaurants, Kneipen, Bars, Boutiquen, Souvernirläden etc.p.p.
Nicht überlaufen ist dagegen das magische Schloßtheater von Český Krumlov - komplett erhalten mit allem Drum und Dran einer barocken Bühne. MediaStoria wurde vom heutigen staatlichen Schloßherrn eine Privatführung gewährt ..... inklusive Einblick in die mechanischen Geheimnisse von Seiten-, Unter- und Oberbühne. |
Bereits gesendet:
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Telč - eine Stadt als Filmkulisse.
Die Tschechische Republik verfügt über beneidenswert viele historische Stadtbilder. Viele von ihnen dienten und dienen als Drehorte und historische Kulisse für Kinofilme und TV-Dokumentationen, aber kaum eine zweite so oft wie das kleine Telč, im mährischen Landesteil der Republik und ungefähr auf halber Strecke zwischen Budweis und Brünn gelegen. Seine Bewohner haben sich mit den Jahren daran gewöhnt, dass Filmcrews den Marktplatz besetzen und für ihre Aufnahmen herrichten. MediaStoria war vor Ort und hat sich von den Dreharbeiten zu Werner Herzogs Woyzeck erzählen lassen. |
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Somme 1916. Die Hölle des Ersten Weltkriegs ..... heute
Im Herbst 2o23 wurden in Nordfrankreich und Belgien über 13o Kriegsgräberstätten und Soldatenfriedhöfe von der UNESCO in die Liste des Weltkulturerbes eingetragen. Sie alle erinnern an die Kämpfe des Ersten Weltkriegs und seine 17 Millionen Toten. Mehr als eine Million von ihnen starb in der sogenannten Somme-Schlacht im Jahr 1916. Der Erste Weltkrieg war der erste industrialisierte Krieg der Geschichte - unter Einsatz von Flugzeugen, gepanzerten Tanks und Giftgas. Verdun ist im deutschen Gedächtnis fest verankert (vielleicht ja auch wegen des historischen Fotos von Kanzler Helmuth Kohl und Präsident François Mitterand, händchenhaltend vor den Gräbern). Nicht so die Schlacht an der Somme zwischen den Truppen Englands und seiner Verbündeten und der deutschen Armee. Sie tobte zwischen Juli und November 1916 und forderte mehr als eine Million Opfer. MediaStoria hat einige der Friedhöfe und Ehrenmale entlang der Somme besucht. |
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Immer am Kanal entlang .....
Mit dem Rad unterwegs an Frankreichs legendärer Wasserstraße.
Der Canal du Midi verläuft über 24o Kilometer durch Frankreichs Südwesten, von Toulouse bis zum Étang de Thau, einer Lagune mit Zugang zum Mittelmeer. Schon den Römern schwebte ein künstlicher Wasserweg als Verbindung vom Atlantik bei Bordeaux bis hinunter zur Südküste Galliens vor. Aber wie alle Ingenieure nach ihnen scheiterten sie am Wassermangel des Landstrichs. Bis im 17. Jahrhundert ein wohlhabender Steuereinnehmer namens Pierre Paul Riquet nach jahrelangen Untersuchungen und Berechnungen eine Lösung fand. MediaStoria ist den legendären Kanal mit dem Rad abgefahren ..... |
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Zu Besuch bei Jules Verne.
Ein Streifzug durch das nordfranzösische Amiens.
An diesem Mann kommt in Amiens niemand vorbei: der rauschebärtige Charakterkopf zeigt den Schriftsteller Jules Verne. Seine Abenteuer- und Wissenschaftsromane - In achtzig Tagen um die Welt, Reise zum Mittelpunkt der Erde oder 2o.ooo Meilen unter dem Meer - wurden weltweit von Generationen von Lesern verschlungen. Sein Name hat bis heute einen großen Klang ..... und lockt mehr Besucher in die nordfranzösische Stadt als ihre wundervolle Kathedrale. Man kann einem Parcours auf den Spuren Jules Vernes kreuz und quer durch Amiens folgen, entlang der Stationen seines Leben und seines Engagements für Kultur und Politik. MediaStoria hat die Stadt an der Somme mit Jules Verne erkundet. |
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Letztes Rendezvous mit dem Kaiser.
Alle Jahre wieder: die historische Nachstellung der Schlacht von Waterloo.
La Butte de Lion, der Löwenhügel, ist das Wahrzeichen von Waterloo. Wilhelm I. von Oranien, König der Niederlande, hat 1826 den Erdhügel mit dem bronzenen Löwen errichten lassen - zur Erinnerung an den Sieg der alliierten Truppen über die Armee Napoleons und an seinen Sohn, den Kronprinz von Oranien, der in der Schlacht von Waterloo schwer verwundet worden war. Eine schmale, steile Treppe führt mit 226 Stufen hügelauf, von oben hat man einen Feldherrenblick über wellige Felder, Wiesen und Baumgruppen. Tausende Soldaten der französischen und alliierten Armeen verloren am 18.Juni 1815 in Waterloo ihr Leben, es war Napoleons letzte Schlacht, nach der Niederlage verbannten ihn die Engländer nach St. Helena, eine einsame Felseninsel im Südatlantik. Jedes Jahr, Ende Juni / Anfang Juli, findet auf historischem Gelände die Nachstellung der Schlacht statt, ein großes Spektakel mit Freiwilligen aus zahlreichen europäischen Ländern. MediaStoria war dabei und hat ein letztes Interview mit dem Kaiser der Franzosen geführt .....
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Der Kapitalist als Menschenfreund.
Ein Besuch der Musterfabrik New Lanark in Schottland.
Herrschaftssitz oder sozialer Wohnungsbau? Im schottischen New Lanark kann man ins Rätseln kommen. 1785 gründete der Glasgower Bankier David Dale die seinerzeit modernste und profitabelste Textilfabrik im Vereinigten Königreich. Dale war ein Philantrop, der energisch für die Abschaffung des Sklavenhandels kämpfte und seine Fabrik auch nicht als Hort der reinen Profitmaximierung verstand. Im Jahr 18oo übernahm sein Schwiegersohn Robert Owen New Lanark und machte es zu einer Wiege der frühen Genossenschafts- und Gewerkschaftsbewegung. Kein Wunder, dass Friedrich Engels und Karl Marx, ansonsten keine Kapitalistenfreunde, lobende Worte für Robert Owen und das soziale Experiment New Lanark fanden.
MediaStoria hat ein Fabrik-Führung mit schwerem, schottischem Akzent gebucht ..... |
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Bitte nicht in die Büsche beißen!
Ein Besuch in Englands giftigstem Garten.
Hochsicherheitsgarten für hundert Giftgewächse. Von denen das eine oder andere mit Sicherheit auch im eigenen oder in Nachbars Garten wächst - Eibe, Efeu, Immergrün, Rhododendron, Kirschlorbeer. Ganz zu schweigen von Maiglöckchen, Fingerhut oder auch Narzissen. Ihr Verzehr ist im günstigsten Fall unbekömmlich, manchmal aber auch zu Lebzeiten der letzte. Hoch im englischen Nordosten liegt die Grafschaft Northhumberland, deren Herzöge ihren Stammsitz in Alnwick haben. Ihr Schloß diente als Kulisse für zahlreiche Filme, unter anderem als Harry Potters Zauberinternat Hogwarts. Seit 1997 gibt es in Alnwick auch wieder einen Park ..... 42 Mio. Pfund hat die Herzogin von Northhumberland dafür springen lassen - ist halt auch kein Schrebergärtchen. Und innerhalb von Alnwick Garden gibt es als leicht makabre Attraktion den Poison Garden, der jeden Besucher schon am Eingang warnt: Tödliche Pflanzen! Media Storia hat an Blüten und Blumen geschnuppert ..... und überlebt. |
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Sommerfrische an der Somme.
Im Süden von Frankreichs Norden.
Die Bucht der Somme bei Ebbe, rechts ragt ein Zipfel von Le Crotoy ins Bild - seit dem 19. Jahrhundert ein beliebter Ort der Sommerfrische. Der Schriftsteller Jules Verne hatte hier ein Haus, Henri de Toulouse-Lautrec schaute vorbei, Georges Seurat packte seine Staffelei aus, und der Pariser Parfümkönig Pierre Guerlain eröffnete ein mondänes Hotel. Ein Hauch von Damals weht auch heute noch über der Bucht, der so ziemlich alles Schrille und Grelle einer modernen Feriengegend abgeht. Auch die typischen Beton-Monster der französichen Tourismus-Industrie sucht man an der Somme vergebens. Und während weiter im Süden des Landes der Sommer auf Hochofen-Temperatur dreht, bleibt es an der Mündung der Somme angenehm frisch. Beobachtungen in einer völlig entspannten Landschaft von MediaStoria.
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Comacchio - Hauptstadt der Aale ...
Die Valli di Comacchio sind Italiens größte Brackwasser-Lagune und ein einzigartiges Naturparadies. Das Städtchen Comacchio selbst liegt unweit der Adriaküste, ein wenig südlich des Po-Deltas, ein wenig nördlich von Ravenna. Viele besuchen die Valli wegen ihrer einzigartigen Vogelwelt, aber alle (in Italien) kennen sie wegen ihrer Aale. Vielerorts ist der Capitone, der Aal, das traditionelle Weihnachtsessen. Die jungen Aale wandern über tausende Kilometer von der Sargasso-See durch den Atlantik, das Mittelmeer, die Adria und über Kanäle in die Valli di Comacchio - und Jahre später, ausgewachsen - wandern sie den gleichen Weg zurück. Ein Wunder und Rätsel der Natur. Aber nicht allen gelingt die Wanderung, viele landen in den Reusen der Aalfischer von Comacchio und auf den Speisekarten der lokalen Gastronomie. MediaStoria war mit dem Chef-Ranger der Valli im Boot unterwegs und zu Fuß in der Stadt ...
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Der Mann aus dem Süden. Der Trompeter Pino Minafra und der Sound des Mezzogiorno.
Pino Minafra gehört seit Jahrzehnten zu den prägenden Figuren des Jazz in Italien - als Trompeter und Flügelhornist, als Gründer und Leiter zahlreicher, oft großformatiger Ensembles, als Festival-Impresario. Und nicht zuletzt als großartiger Verfechter der Tradition der italienischen Banda, der klassischen Blasorchester, die es in nahezu jeder Stadt, jeder Gemeinde gibt und die, besonders in Minafras Heimat Apulien, die nächtlichen Prozessionen der Karwoche mit ihren Trauermärschen begleiten. Zu anderen Zeiten schmettern sie mit Verve das Repertoire der italienischen Oper. MediaStoria hat Pino Minafra zuhause, in der Nähe von Bari, besucht und für die Sendung JazzFacts des Deutschlandfunks ein langes Gespräch mit ihm geführt.
Aus rechtlichen Gründen hier nur einige (Wort)Ausschnitte aus dieser
Sendung ..... |
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Die Stadt der fliegenden Orangen. Mardi gras im belgischen Binche.
Welterbe im Kostüm - die berühmten Gilles aus dem belgischen Binche in ihrem traditionellen Outfit mit dem hohen Federhut: seit 2oo8 stehen sie auf der UNESCO-Liste der "Immateriellen Kulturgüter". Die Wurzeln des Karnevals von Binche reichen bis ins Mittelalter zurück. Nur an einem einzigen Tag im Jahr, am Mardi gras, dem Faschingsdienstag, marschieren die Gilles durch die südbelgische Kleinstadt und verteilen aus ihren Weidenkörbchen Orangen an die Zuschauer. Aber vielleicht ist verteilen ein etwas zu harmloses Wort:
MediaStoria sind die Orangen manchmal als Geschoßhagel um die
Ohren geflogen. |
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Arras - Schauplatz großer Literatur.
Ein Streifzug durch die nordfranzösische Stadt.
Der Stolz der Stadt Arras: das Renaissance-Rathaus mit seinem Beffroi, dem gekrönten Glockenturm. Seit 2oo5 steht er auf der Liste des Unesco-Weltkulturerbes. Kann man sich vorstellen, das all das einst in Trümmern lag? Die deutsche Artillerie hatte Arras im Ersten Weltkrieg zu 8o% zerstört - von Rathaus, Glockenturm und den Häusern an der heutigen Place des Héros waren nur Ruinen geblieben. Doch schon in den 192oer Jahren hat Frankreich das historische Herz von Arras detailgetreu rekonstruiert. MediaStoria hat die Stadt vor allem wegen zweier Bücher von Antoine de Saint-Exupéry und Andrzej Szczypiorski besucht, die Arras zum Schauplatz haben.
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Von Fischen und Tintenfischen.
Eine Nacht im Fischmarkt von Chioggia.
Auf den Kanälen von Chioggia schaukeln keine Gondeln, hier liegt die Flotte der Trawler vor Anker, die Nacht für Nacht das Meer durchpflügen. Die Stadt am Rande der Lagune von Venedig besitzt mit ihrem Mercato ittico den größten Fischereihafen der italienischen Adria - für alle Liebhaber von Fischen und Meeresfrüchten ist Chioggia der Vorhof zum Paradies. Frischer als hier ist Fisch nicht zu haben, und kaum irgendwo in so reicher Auswahl. MediaStoria hat den Betrieb des Fischmarktes durch die Nacht begleitet ...
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Die Heimat der Meister. Cremona und seine Geigen
Venedig hat seine Gondeln, Parma seinen Schinken, Modena den Balsamico-Essig ..... und was hat Cremona? Gut, einen ansehnlichen romanischen Dom samt Bischof. Aber die haben der Ruf der Stadt in der Lombardei nicht in alle Welt getragen. Cremonas Geigen dagegen schon, vor allem die historischen Instrumente eines Antonio Stradivari (den Namen haben sogar Verächter der klassischen Musik schon mal gehört) und die der Familiendynastien der Amati und Guarnieri. Bis heute ist Cremona die weltweit bekannteste Stadt des Geigenbaus (Bratschen, Violoncelli und Kontrabässe inklusive). Und Cremona verfügt über ein wunderbares Museum, das Museo del Violino, mit regelmäßigen Konzerten auf den wertvollsten Instrumenten. MediaStoria war zu Gast und sehr von diesem Besuch angetan .....
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Phoenix aus der Flasche.
Oder wie ich in Modena vom Saulus zum Paulus wurde.
Die Bibel erzählt die Geschichte des Saulus, der ein pharisäischer Christenfeind war, dann aber vor Damaskus eine Christuserscheinung hatte und dabei vom Pferd fiel. Keiner hat übrigens diesen Pferdesturz so dramatisch auf die Leinwand gebannt wie Michelangelo Caravaggio. Als sich Saulus wieder berappelte, war er fortan überzeugter Christ, nannte sich Paulus und wurde zum Apostel der Völker. So kann's gehen. Seither spricht man von einem Damaskuserlebnis, wenn ein Ereignis die eigenen Einstellungen und das Verhalten völlig verändert. So ist es MediaStoria in Modena ergangen, die Erscheinung trug allerdings die Gestalt einer Weinflasche .....
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Welterbe im schwarzen Land.
Industriedenkmale im belgischen Hennegau.
Kleine Fahrradpause zwischen zwei Kanälen, dem Canal du Centre historique, dem alten Kanal durch Belgiens hügelige Mitte, und dem neuen Canal du Centre mit Europas mächtigstem Schiffshebewerk bei Strépy-Thieu (im Hintergrund). Der alte Kanal ist heute Unesco-Weltkulturerbe, der neue verbindet die Flußsysteme von Maas und Schelde. Die Städte Charleroi, La Louvière und Mons bildeten einst ein bedeutendes industrielles Zentrum, in kleinerem Maßstab sind sie es noch heute. Entlang der Kanäle gibt es viel zu entdecken, und lässig radeln läßt es sich außerdem. MediaStoria hat die Probe auf's Exempel gemacht - mit dem Schiff und mit dem Rad.
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© MEL / Vincent Lecigne
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Der kleine Charles mit der großen Nase.
Wer an Frankreich denkt, denkt vermutlich zuerst an Paris, und dann vielleicht an den sonnigen Süden oder die raue Bretagne. Frankreichs Norden kommt da etwas zu kurz, selbst die Franzosen fremdeln mit der Region entlang der belgischen Grenze. Der Film Willkommen bei den Ch‘tis (2oo8) war seinerzeit ein Sensationserfolg in Frankreich, weil er der Nation ihren Norden, seine Menschen und ihre Lebensart sehr sympathisch nahebrachte. Charles de Gaulle, General und Staatspräsident, kam in Lille, der Metropole des Nordens, zur Welt und hielt viel auf den Menschenschlag der Gegend - geradlinig, zuverlässig, bodenständig. Frankreichs Norden ist zu entdecken, und den Anfang macht man am besten in Lille ... findet jedenfalls MediaStoria.
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Der wilde Marmor von der Lahn Dutzende Steinbrüche säumten früher das Tal der Lahn zwischen Wetzlar, Limburg und weiter flußabwärts. Der Marmor von der Lahn war in aller Welt begehrt, er ziert das Foyer des Empire State Building in New York, die prachtvollen Stationen der Moskauer Metro und Maharadscha-Paläste in Indien. Das war einmal, die Mode hat sich gedreht: zu wild ist der Marmor von der Lahn gemustert, zu kräftig seine Farben für den heutigen Geschmack. Ein Steinbruch nach dem anderen musste in den letzten Jahrzehnten des 2o. Jahrhunderts schließen - nur im Lahn-Marmor-Museum in Villmar kann man die exotischen Steine heute noch bewundern. MediaStoria war vor Ort.
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Der Riese mit dem Blei im Blut.
Das Museo Jatta und seine antiken Schätze.
Es muss ja nicht immer Rom, Florenz oder Neapel sein, kein Meisterwerk von Botticelli, Michelangelo oder Caravaggio. Verachte niemand die Provinz! In kleinen Städten findet man manchmal Museen, die sich dann als ganz groß erweisen. MediaStoria ist im Hinterland Apuliens auf so ein Haus gestoßen ..... und war hin und weg: so viel Antike, so viele seltsam schöne Dinge auf kleinstem Raum. Und alles seit 2oo Jahren völlig unangetastet, das Museo Jatta in Ruvo di Puglia ist eine doppelte Zeitreise. MediaStoria öffnet es jetzt für Sie .....
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Buckow in der M?rkischen Schweiz - Sommerfrische mit Berliner Boh?me
Kleines Haus unter Bäumen am See, mit einem Garten, der vom Frühjahr bis in den Herbst hinein blüht ... Bertolt Brechts Dichterklause in Buckow am Schermützelsee, mitten in der Märkischen Schweiz. Hier entstanden seine letzten Gedichte, die Buckower Elegien, dialektische Naturbeobachtung und Zeitanalyse. Darunter der berühmte Ratschlag an die Regierenden nach der Niederschlagung des Arbeiteraufstands vom 17. Juni 1953, doch das Volk aufzulösen und sich ein anderes zu wählen. Die Zeilen blieben in der DDR für lange Jahre ungedruckt ... MediaStoria war zu Besuch bei Brecht und in der alten Sommerfrische Buckow.
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Klippen, Schlager, irres Eis - Auf den Spuren des Sängers Domenico Modugno in Polignano a Mare.
Familienbild mit Idol: das Denkmal Domenico Modugnos in seinem Geburtsort Polignano a Mare in Apulien. Modugno war einer der ganz großen Stars des italienischen Schlagers der 195oer und 6oer Jahre. Mit Volare gewann er 1958 den Wettbewerb des Festivals von San Remo, im Jahr darauf gewann er ihn mit Ciao ciao, bambina und danach zwei weitere Mal. Modugno war Sänger, Cantautore (auf deutsch etwa: Liedermacher), Schauspieler und Politiker des linksliberalen Partito radicale. Volare ist ein Evergreen, den jeder in Italien heute noch singen oder jedenfalls mitsummen kann. MediaStoria war auf den Spuren des Sängers in Polignano .....
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Der Klang des Südens. Apulien und seine Banda.
Ganz Ruvo di Puglia ist auf den Beinen, wenn die Prozessionen zur Karwoche, der Settimana santa, durch die Straßen der Stadt ziehen. Bruderschaften der einzelnen Pfarreien tragen Madonnenfiguren und Heiligenbilder, schwere Kruzifixe und Altäre auf ihren Schultern ..... und immer spielt irgendwo im Hintergrund dazu eine Banda, eine Bläserkapelle, ihre dunklen Trauermelodien. Allein sechs verschiedene Bande gibt es in Ruvo, einem beschaulichen Landstädtchen im Hinterland von Bari. 2o19 war zum letztenmal alles wie immer, dann kam das Virus und lähmte das Leben: keine Settimana santa, keine Prozessionen, keine Musik. MediaStoria hat sich mit Pino Minafra getroffen, einem der bekanntesten Jazzmusiker Italiens, der auch die Banda Città Ruvo di Puglia leitet.
Von Manfred E. Schuchmann
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Il bar italiano - der wundervollste Ort der italienischen Lebensart
Logenplatz mit Blick auf Piazza und Passanten - zwei echte italienische Bar-Hocker, im Sommer draußen, im Winter eher drinnen. Vermutlicht gibt es nichts, was Italien so sehr eint wie die squadra azzura, die Fußballnationalmannschaft, und il bar - die italienische Bar (die rein gar nichts mit einem Nachtlokal und selten etwas mit Cocktails zu tun hat). Über 15o.ooo dieser Bars gibt es zwischen Brenner und Lampedusa - keine Stadt, kein Dorf, kein Viertel ohne Bar. Sie ist nationale Institution, Kulturgut und fester Bestandteil des täglichen Lebens: jeder Tag fängt mit dem Frühstück in der Bar an - ein caffè und basta!
MediaStoria versucht, diese italienischste aller italienischen Institutionen
zu beschreiben .....
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Castel del Monte - Apuliens magisches Achteck
Über dreihundert Burgen, Festungen und Kastelle sicherten einst den Herrschaftsbereich Friedrichs II. zwischen Sizilien und den Abruzzen. Er baute sie neu, ließ alte verstärken ode vergrößern. Keines seiner Kastelle aber gleicht dem Castel del Monte in Apulien. Es ist einer der großen Rätselbauten des Mittelalters - ein extravagantes Achteck mit jeweils achteckigen Türmen, ein Bau wie eine steinerne Krone, hoch über der adriatischen Küstenebene. Wozu sollte Castel
del Monte dienen? War es als Festung gedacht? War es ein Jagdschloß des begeisterten Falkners Friedrich? War es sein Rückzugsort, sein Lustschloß? Für jede dieser Vermutungen gibt es gute Gründe und genau so viele Gegengründe. Manfred E. Schuchmann war vor Ort und hat den Geheimnissen nachgespürt.
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Nancy - Lothringens heimliche Hauptstadt
Sehr viel Gold, sehr viel Pracht - die Place Stanislas in Nancy ist einer der schönsten Plätze Europas und UNESCO-Weltkulturerbe. Seinen Namen hat er von Stanislas Leszczynski, einem ehemaligen polnischen König und späteren Herzog in Lothringen. Während das Elsass bekanntlich an jedem Wochenende von Besuchern östlich des Rheins regelrecht geflutet wird, sind das benachbarte Lothringen und seine kleine Metropole Nancy kaum überlaufen - die Berge der Vogesen scheinen wie eine Art Wellenbrecher zu wirken. Dabei ist Nancy zB. von Frankfurt aus in drei Stunden gut zu erreichen. Manfred E. Schuchmann nimmt Sie mit auf einen kulturhistorischen und kulinarischen Streifzug durch die Stadt und ihre Umgebung.
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Rosen, Rosen, Rosen: Ein Rundgang durch das Steinfurther Rosenmuseum
Verwunschenes Fachwerk, ganz von Rosen eingesponnen - das Rosenmuseum in Steinfurth. Das Dorf in der hessischen Wetterau, n?rdlich von Frankfurt, ist das ?lteste Rosenanbaugebiet Deutschlands, fr?her wurde sogar der deutsche Kaiser t?glich mit Rosen aus Steinfurth beliefert, schnittfrisch und per Express zugesandt. Zur Hoch-Zeit des Rosenanbaus arbeiteten rund zweihundert Betriebe in der Anzucht, Veredelung und Vermehrung der Rosen. ?ber diese Geschichte und die Kulturgeschichte der Rose insgesamt informiert das charmante kleine Museum mitten im Ort.
Eine Reportage von Manfred E. Schuchmann / MediaStoria
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Lüttich - Lebensart und Industrieruinen
Lüttich liegt an der Maas, spricht französisch und ist - je nach Zählart - die viert- oder fünftgrößte Stadt im Königreich Belgien: knapp 2oo.ooo Einwohner. Also nicht eben riesig. Dabei stand Lüttich einmal in gleicher Reihe mit London, Paris, Chigaco oder Brüssel - die Weltausstellung 19o5 fand in Lüttich statt. Lüttich war damals mehr als nur wohlhabend, es war eine der führenden Industriemetropolen Europas - Kohle und Stahl. Entlang der Maas erlosch das Feuer der Hochöfen nie, rauchten die Schlote. Das war einmal. Die Kohlegruben schlossen zuerst, dann wurden die Stahlschmelzen dicht gemacht. Lüttich ist heute dabei, sich völlig neu zu erfinden.
Manfred E. Schuchmann hat die Stadt für MediaStoria erkundet.
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Alles Essig. Aber vom Feinsten.
Modena und sein berühmter Aceto Balsamico.
Die Farben von Modena: warme, erdige Töne im gesamten historischen Zentrum. Eine wundervolle Einheit in der Vielfalt. Nach Modena kommen die einen, um sich schnelle, flache Autos anzuschauen; die anderen sehr kleiner Fläschchen wegen. In Modena und Umgebung sind die weltberühmten Sportwagenschmieden von Ferrari, Lamborghini und Maserati zuhause. Und in den kleinen Fläschchen befindet sich jener Essig, der der Stadt ebenfalls Weltruhm eingebracht hat - Aceto Balsamico Tradizionale di Modena. Dieser Essig ist ein kleines Vermögen wert. MediaStoria hat ihn ausgiebig verkostet.
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Die Flasche und das Kruzifix.
Ein kleiner Sommelier-Kurs in Sachen Grappa.
Die drei Herren im frischgebügelten roten Kittel halten über 175 Jahre Grappa-Tradition im Glas: die Distilleria Fratelli Brunello ist Italiens älteste Familienbrennerei. Stefano, Giovanni und Paolo Brunello aus Montegalda bereiten sich auf den größten Publikumsansturm des Jahres vor: immer am ersten Sonntag im Oktober öffnen die Destillerien im Veneto ihre Türen für Freunde, Neugierige und passionierte Besucher. Außerdem halten die Drei aus der Brennerei regelmäßig Sommelierkurse für Grappaliebhaber ab, sechs Abende mit Theorie und Praxis in Sachen italienisches Nationalgetränk.
Manfred E. Schuchmann hat für MediaStoria teilgenommen. Salute!
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Mailand, vom Boot aus betrachtet ....
Eine kurze Kanalfahrt durch die Geschichte.
Abendstimmung am Naviglio Grande, einer Hauptader des ehemaligen großen Kanalsystems von Mailand. Bis in die 197oer Jahre lieferten Frachtkähne Kies, Sand und Zement für den Wiederaufbau der kriegszerstörten Stadt bis nahe ans Zentrum. Im Mittelalter wurde der Marmor des Mailänder Doms von jenseits des Lago Maggiore herangeführt, Mailand war im Wortsinn eine Hafenstadt, obwohl es weder am Meer noch an einem größeren Fluß liegt. Seine Kanäle, die Navigli, reichten nach Lugano im Tessin, zum Comer See und über den Po bis nach Venedig und zur Adria. Heute zieht sich Mailands beliebteste Ausgehmeile entlang des Naviglio Grande. Manfred E.Schuchmann/MediaStoria hat Mailand vom Boot aus erkundet. |
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Christus kam nur bis Eboli ...
Ein Besuch im Verbannungsort von Carlo Levi
Hoch oben und sehr weit weg: das Dorf Aliano in der süditalienischen Region Basilicata - auf dem Bergkamm, leicht links der Mitte, ist es gerade nur zu ahnen. 1935 wurde der Arzt, Maler und Schriftsteller Carlo Levi aus Turin hierher verbannt. Das Mussolini-Regime isolierte seine politischen Gegner vorzugsweise in den einsamsten Regionen Italiens, Levi gehörte der antifaschistischen Widerstandsgruppe Giustizia e Libertà an. Über seine Beobachtungen und Erfahrungen in der Verbannung schrieb er ein Buch, das (auch durch seine Verfilmung) weltbekannt wurde: Christus kam nur bis Eboli.
MediaStoria hat Aliano besucht und mit den letzten Zeitzeugen gesprochen.
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Livorno - der Hafen der Toleranz
Abendstimmung auf der Terrazza Mascagni, Livornos wundervoller Uferpromenade mit Blick auf die Insel Gorgona. Der Abend ist ein guter Anfang: ein wenig flanieren, ein wenig schauen, dann auf ein Glas in eine der vielen Bars von Livorno. Sie sind immer belebt, Livorno verschenkt keine Stunde. Am nächsten Morgen ist man bereit zu einem ausgedehnten Bummel durch diese immer etwas spröde, aber sehr sympathische Hafenstadt an der Küste der Toscana.
MediaStoria hat sie erkundet.
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Zwischen Hamburg und Haiti
Büffel, Butteri und Bergwerke: die Maremma
Immer mit Hut und immer zu Pferde: die letzten butteri der Toscana vor dem Ausritt auf die Weiden. Die berittenen Hirten gehören zum großen Mythos der Maremma, der ehemals wilden, verrufenen Küstenebene zwischen Pisa und Rom. Das bekannteste Volkslied der Toscana besingt das Land als Maremma amara, als die harte, die bittere Maremma, ein Land voll Not und Tod. Bis weit ins letzte Jahrhundert hinein grassierte die Malaria in der Maremma, heute ist das Sumpfland trockengelegt. Die Maremma gehört aber immer noch zu den großen Entdeckungen in der Toscana. Manfred E. Schuchmann hat sie erkundet.
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Maremma, Wein und kühne Bauten.
Die neuen Superweingüter der südlichen Toscana.
Weingüter sehen heute auch nicht mehr so aus, wie wir uns traditionelle Winzerhöfe denken - siehe Bild. Neue Güter sind strategisch für den globalen Markt geplante Multimillionen-Investitionen, für die man weltbekannte Baumeister anheuert. Die Schweizer Herzog/de Meuron (Stichwort Elbphilharmonie) haben im Napa Valley in Kalifornien gebaut, der spanische Exzentriker Santiago Calatrava im Rioja-Gebiet. Das Marketing der Weine beginnt mit der Grundsteinlegung möglichst ausgefallener Architekturen. Ein neuer Hotspot dieser Verbindung von Wein und Stein findet sich in der Maremma, im Süden der Toscana. MediaStoria hat sich auf eine kleine, kritische Weinreise in die Maremma begeben ....
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Constable Country.
Ein Streifzug durch die Heimat des englischen Landschaftsmalers.
Als John Constable im Mai 1821 das Bild eines Heuwagens, der gerade eine Furt durchquert, in der Royal Academy in London ausstellte, fand er nicht die Anerkennung, die er sich erhofft hatte - im Gegenteil: Kritiker bemängelten, das Bild sei "unfertig" gemalt. Wie hätten sie ahnen sollen, dass The Haywain heute, rund zweihundert Jahre später, als das englischste aller englischen Landschaftsbilder gelten würde? John Constable hat immer wieder die unmittelbare Umgebung seiner Kindheit und Jugend gemalt - die Ufer des Flüsschens Stour an der Grenze zwischen den ostenglischen Grafschaften Suffolk und Essex. Manfred E. Schuchmann hat Constable Country zu Fuß und mit dem Rad erkundet.
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Il Vernacoliere
Italiens letzte Satirezeitung
Mario Cardinali bei der Arbeit. Mario Cardinali ist Gründer, Herausgeber, Chefredakteur und Leitartikler von Italiens einziger verbliebener Satirezeitung, des Vernacoliere aus Livorno.
Manfred E. Schuchmann hat ihn in der Redaktion besucht und stellt das Blatt für @mediasres, das Medienmagazin des Deutschlandfunks, vor.
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Hammer, Sichel und Cacciucco.
Ein Besuch in der rebellischen Hafenstadt Livorno.
Lassen sich eilige Livorno-Besucher meist entgehen: den Blick auf den Fosso Reale. Der große Graben der ehemaligen Stadtbefestigung umschließt das gesamte Zentrum. Livorno ist der wichtigste Hafen der Toscana und einer der bedeutendsten in ganz Italien, von seinen Kais und Piers legen die großen Fähren nach Sardinien und Korsika ab. Genau deshalb ergeht es Livorno wie so vielen Hafenstädten: die meisten wollen nur hin, um schnellstmöglich weiter zu kommen. Rauf auf's Schiff und ab auf die Insel, runter vom Schiff und karacho nach Hause. Schade, das hat Livorno nicht verdient. Es ist eine Stadt mit spannender Geschichte und einem bunten Völkergemisch, begabt mit großer Spottlust und noch größerem Sinn für den Lebensgenuß. MediaStoria war in Livornos Geschichte und Gegenwart unterwegs .....
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Bergbaugeschichten aus der Toskana -
ein Spaziergang durch das italienischen Erzgebirge
Zeuge einer großen Geschichte: der Förderschacht des Bergwerks von San Silvestro bei Campiglia Marittima. Bis ins späte 2o. Jahrhundert gehörte San Silvestro zu den bedeutenden Pyrit-Gruben Europas - Schwefelkies war ein Grundstoff der Chemischen Industrie. Wer heute an die Toskana denkt, hat anmutige Hügel mit dunklen Zypressenreihen vor Augen, prächtige Städte und Paläste, denkt an Kunst- und Gaumenfreuden. Aber vermutlich kaum an Bergwerke wie das von San Silvestro. Dabei waren die Colline metallifere eine der reichsten Bergbaulandschaften seit der Antike - das toskanische Erzgebirge.
MediaStoria war über und unter Tage unterwegs auf den Spuren des toskanischen Bergbaus
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La Grappa - die flüssige Seele des Veneto
Im Veneto gehörte ein Caffé corretto bis vor wenigen Jahren noch zu den Selbstverständlichkeiten im Tageslauf, ein Espresso mit einem ordentlichen Schuß Grappa - morgens, mittags, abends und auch mal zwischendurch. Seit in Italien Alkoholkontrollen häufiger geworden sind, ist diese Tradition in Turbulenzen geraten. Grappa ist ein hochprozentiger Tresterschnaps und gehört zum nationalen Kulturgut des Veneto, er ist die flüssige Seele der Region zwischen Venedig und Verona, zwischen Poebene und Dolomitengipfeln. Kein Haus ohne eine Flasche Grappa im Schrank, keine Stube ohne Kruzifix - das Veneto ist konservativ und katholisch.
MediaStoria unternimmt eine Reise durch die Mentalitätsgeschichte des Veneto .....
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Ein Dorf besiegt den Schwarzen Tod
Im Sommer 1665 brach in London eine große Pestepidemie aus und verbreitete sich rasend schnell im Land. Den kleinen Ort Eyam, nicht weit von Manchester in den englischen Midlands gelegen, erreichte sie Anfang September. In diesem hübschen Haus, in dem früher der Dorfschneider mit seiner Familie lebte, gab es die ersten Opfer der Seuche. Eyam sollte in einem einzigen Jahr mehr als ein Drittel seiner Bewohner verlieren - aber es stoppte den Siegeszug des Schwarzen Todes. Dies ist die Geschichte einer großen Selbstaufopferung, an die seit vierhundert Jahren jeweils am letzten Sonntag im August erinnert wird, am Plague Sunday, dem Pestsonntag.
MediaStoria hat den kleinen Ort in England besucht.
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Zaubergarten am Monte Amiata
Der Monte Amiata, ein erloschener Vulkan ganz im Süden der Toscana, muss ein Zauberberg sein, an dem der italienische Literatur-Nobelpreisträger Eugenio Montale weißen Rauch durch ein Tal der Elfen und der Pilze aufwärts steigen sah zum transparenten Kegel des Berges. Vielleicht waren es ja diese Verse, die den Schweizer Künstler Daniel Spoerri zum Monte Amiata führten, als er für sich und sein umfangreiches Oeuvre einen Heimatort in späten Jahren suchte. Und am Monte Amiata auch fand: in Seggiano, einem kleinen, abgelegenen mittelalterlichen Ort. Seit damals ist in Seggiano ein Zaubergarten gewachsen - der Giardino Daniel Spoerri.
MediaStoria hat ihn besucht.
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Magische Orte: Die Steinkreise von Avebury
Das bekannteste frühgeschichtliche Monument in Europa ist vermutlich das südenglische Stonehenge, alle haben die mächtigen Steine inmitten der sanften Salisbury Plains schon mal im Fernsehen oder auf Fotos gesehen. Also wollen alle nach Stonehenge, stehen sich gegenseitig auf den Füssen, es regnet und nebenan auf dem Parkplatz dieseln Dutzende Reisebusse vor sich hin. Das nimmt dem Ort an schlechten Tagen ein wenig von seinem Reiz. Avebury liegt kaum mehr als eine halbe Stunde von Stonehenge entfernt ....
Mediastoria ist dort gewesen
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Impressionismus und Beton.
Le Havre feiert seinen 5oo. Geburtstag
In der normannischen Hafenstadt Le Havre sind die bunten cabanes, die kleinen Hütten am Strand, so begehrt wie ein Schrebergarten in Berlin. Vom Rathaus ans Meer ist es in Le Havre nur ein Katzensprung. Der graue Strand, das graue Meer, der hellgraue Himmel sind, wie sie schon immer waren. Alles andere ist in Le Havre ziemlich neu, die Stadt an der Seinemündung wurde im Krieg vollständig zerstört und in den frühen Nachkriegsjahren komplett modern geplant und wieder aufgebaut - in hellgrauem Beton. 2o17 feiert Le Havre das fünfhundertjährige Jubiläum seiner Gründung durch König François den Ersten.
MediaStoria porträtiert Le Havre und seine Geschichte.
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Kein besserer Cider, nirgendwo -
Apfelwein-Verkostungen in England und Wales
An apple a day keeps the doctor away - weiß das englische Sprichwort. Täglich ein Apfel, und man braucht keinen Arzt. Der Apfel darf durchaus auch in flüssiger Form verabreicht werden: das Vereinigte Königreich hat den weltweit höchsten Pro-Kopf-Verbrauch an Apfelwein, sorry: natürlich Cider. Da kommen die Hessen mit ihrem Ebbelwoi und die Franzosen mit Cidre nicht hinterher. Die westlichen und südwestlichen Grafschaften Englands - von Hereford entlang der walisischen Grenze bis nach Somerset, Devon und Cornwall - bilden den sogenannten Cider belt, den Apfelwein-Gürtel. Aber natürlich wird auch in Wales hervorragender Cider ausgeschenkt. Überall findet man kleine und mittelgroße Keltereien, deren flüssiges Gold in den letzten Jahren einen wahrhaften Boom erlebt.
MediaStoria hat einige pints probiert.
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Reisen in der Belle ?poque -
Das Musée du Bagage im elsässischen Hagenau
Wenn Madame und Monsieur im 19. Jahrhundert auf Reisen gingen, hatten sie ihren halben Hausstand dabei, oder jedenfalls den Inhalt mehrerer Kleiderschr?nke. Madame und Monsieur geh?rten dem Adel an oder der gehobenen Bourgeoisie - f?r die niedrigeren St?nde kam eine Sommerfrische am Meer oder Urlaub in den Bergen nicht in Frage, unbezahlbar. Das Dienstpersonal hatte unz?hlige Kisten, Koffer und Truhen f?r die Herrschaften zu packen: die Etikette der Zeit schrieb vor, dass man sich zu jeder Tages- und Mahlzeit elegant zu kleiden hatte. Und das hieß: bis zu sechs Mal Kleiderwechsel am Tag. Das Mus?e du Bagage im els?ssischen Hagenau zeigt, wie und vor allem womit man in der Belle ?poque verreiste.
Manfred E. Schuchmann hat es besucht ...
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Lancelot "Capability" Brown
Den Engländern sagt man nach, sie seien ein Volk mit "grünem Daumen", gartenverliebt, gartenvernarrt. Von England ging im 18. Jahrhundert die Mode des - wie sollte er auch anders heißen? - Englischen Gartens aus: nahezu natürliche Landschaften mit weiten, schwingende Rasenflächen, von Wasserläufen durchflossen und durch mächtige Solitärbäume oder pittoreske Baumgruppen gegliedert. Die Dimensionen dieser Parks wuchsen ins Gigantische, wer es sich leisten konnten, ließ seinem Gartenspleen freien Lauf - und keiner bediente ihn besser als der geniale Landschaftsgestalter Lancelot "Capability" Brown.
MediaStoria hat den Chefgärtner von Chatsworth House in Derbyshire getroffen, heute verantwortlich für einen der schönsten Parks von
Lancelot Brown.
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The Iron Bridge - an der Wiege der Industriellen Revolution in England
Ist sie nicht wunderschön, die Brücke über den Severn? Ein filigranes Kunstwerk aus aberhundert Teilen Gusseisen, ein Puzzle der frühen Ingenieurskunst. The Iron Bridge überspannt mit ihrem kühnen Bogen den Fluss in Englands mittlerem Westen - dort, wo im 18. Jahrhundert die Wiege der industriellen Revolution stand. Sie ist überhaupt die erste eiserne Brücke der Welt, die gemeinsame Pioniertat des Unternehmers Abraham Darby III. und des Architekten Thomas Pritchard. Heute gehört sie zum UNESCO-Weltkulturerbe.
MediaStoria hat sich dieses Wunder angeschaut.
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Middelburg - Sklavenhandel im alten Holland
Middelburg ist eine wunderschöne Stadt im Süden der Niederlande. Middelburg war zwar nie eine große Stadt, wohlhabend und einflußreich war sie dennoch: die wichtigsten Handelgesellschaften hatten hier ihr Hauptkontor. Und Middelburg baute gute Schiffe günstig und segelte der Konkurrenz voraus - der Konkurrenz im Sklavenhandel.
Für MediaStoria Grund genug, Middelburg nach langer Zeit wieder einmal zu besuchen, um bei Archivaren und Stadthistorikern die Hintergründe der Geschichte zu erfahren.
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Sizilien - Fratelli Napoli, Catania
Sie haben die Dorfplätze Siziliens gefüllt und die Säle der großen Städte, das einfache Volk lief ihnen zu, Abend für Abend. Es fieberte mit seinen Helden, es bejubelte ihre Siege. Siziliens Puppenspieler waren die populärsten Künstler der Insel, ihr Repertoire blieb über anderthalb Jahrhunderte unverändert - tapfere Ritter, gerechte Herrscher, finstere Schurken, ein gewitzter Junge von der Gasse nebenan. Doch dann bekam es die Opera dei Pupi, das traditionelle Marionettentheater, erst mit dem Kino zu tun, dann mit dem Fernsehen, und zum Schluss mit all dem digitalen Krimskrams der Zerstreuung, der die Leute zuhause vor dem Bildschirm hält. Heute kämpft das Puppentheater um sein Überleben.
Manfred E. Schuchmann hat Fiorenzo Napoli, den Chef der berühmten
Puppenspielerdynastie aus Catania, in seiner Werkstatt besucht.
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Sizilien - Süße Verlockung rund um den Ätna
Wer S?ßes liebt, der kann sich in Sizilien satt sehen - und essen. In Catania, sagt man, beginnt der Tag mit s?ßen Dingen und endet mit ihnen. Von Pistaziengeb?ck ?ber Cannoli bis hin zur sizilianischen Schokoladenkunst - Sizilien lohnt eine kulinarische Reise.
MediaStoria / Manfred E. Schuchmann hat keine Kalorien gescheut
und sich tapfer durch das Sortiment gegessen ...
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Die Kunst, den Tag in Flaschen einzuteilen - Tajut in Udine
Wenn man die Osteria Al capello betritt, schreitet man unter einem eisernen Hut hindurch. Al capello heißt Zum Hut, der eiserne Homburg ist das Wirtshausschild. Drinnen muß sich das Auge kurz an das dämmrige Licht gewöhnen, dann erblickt es unter der Balkendecke - nichts als Hüte. Tropenhelme, Schiffermützen und verbeulte Borsalinos, Sombreros, Baseball-Kappen und einen Jockey-Helm. Das Al capello gehört zu den Traditions-Osterien in Udine. Und in Udine pflegt man den Brauch des tajut - das gesellige Glas Wein in der Osteria oder der Bar zu fast jeder Tageszeit. Wer in Udine nicht außen vor bleiben will, braucht gute Kondition und eine eiserne Leber.
MediaStoria / Manfred E. Schuchmann hat einige Osterien mit den besten Weinen und dem deftigsten Essen besucht .....
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Namibia, Hohenstein - kleine Steine, großes Risiko
Namibia ist ein Eldorado der Landschaftsfotografie. In den Erongobergen kippen die Motive geradezu ins Unwirkliche. Licht und Schatten scharf geschnitten, Felskugeln wie hingeworfen, als hätten Giganten Boccia gespielt. Manchmal Macchia wie am Mittelmeer, die Farben eher fahles Gelb als Grün, dorniges Gestrüpp, skurrile Bäume, surreale Felsen. In der Ferne laufen die Hügel in eine endlose, gleißend helle Ebene aus. Hier, am Fuß des Hohenstein-Massivs, liegt die Hohenstein-Lodge. Und von hier beginnt der Aufstieg zu den small miners des Hohenstein, den Halbedelstein-Schürfern des Erongo auf der Suche nach schwarzem Turmalin, hellblauem Aquamarin und magisch grünem Fluorit.
MediaStoria / Manfred E. Schuchmann hat die small miners besucht.
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Der Lehrer des Volkes: Jaliba Kuyateh, Gambias berühmtester Musiker
In Gambia lebt ein halbes Dutzend verschiedener Völker mit völlig verschiedenen Sprachen. Die größte Bevölkerungsgruppe stellen die Mandinka, zu ihnen gehört der Musiker Jaliba Kuyateh.
MediaStoria / Manfred E. Schuchmann hat ihn in seinem Haus
in Brikama besucht.
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Grab der Jugend, Friedhof der Bataillone - Eine Reise entlang der italienischen Isonzo-Front
Einen Spaziergang nach Wien versprach der italienische Generalstab dem Volk im Frühjahr 1915, doch seine Armeen kamen nicht weit. Die östliche Front blieb am Fluß Isonzo stecken, es folgte ein zweijähriges Gemetzel mit hunderttausenden Toten, die höchsten Verluste hatten dabei die italienischen Einheiten zu tragen. Zwölf Schlachten tobten entlang des Isonzo, Brigade um Brigade verblutete in den Stacheldrahtverhauen und im Maschinengewehrfeuer der österreich-ungarischen Verteidigung.
MediaStoria / Manfred E. Schuchmann war dort. |
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