Treviso - Eine Stadt wie ein Hörspiel.
Treviso liegt nur eine bequeme halbe Bahnstunde entfernt von Venedig. Und wie Venedig ist auch Treviso eine Stadt des Wassers, aber hier schwappt es nicht träge in den Kanälen, hier rauscht und gurgelt, tost und gluckert es auf Schritt und Tritt und macht die Stadt zu einem einzigen Hörspiel. Vor allem aber ist Treviso eine ausgesprochen kulinarische Stadt mit einer wunderbaren bodenständigen Küche. MediaStoria / Manfred E. Schuchmann war dort. |
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Die VDRJ Columbus-Radiopreis-Jury hat dem Treviso-Beitrag den "Bronzenen Columbus Radiopreis 2013" in der Kategorie "Kurzbeiträge" verliehen |
Die Brücke von San Francesco und der Cagnan Grande - einer der vielen Wasserläufe und Kanäle, die Treviso durchziehen. |
Schöner Durchblick mit kleiner, gußeiserner Brücke vom Anfang des vorigen Jahrhunderts. |
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Trevisos Arkadengänge - sie spenden Schatten und schützen vor Regen. |
Abendlicher Bummel: die Brücke über den Sile in Richtung Zentrum |
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Kleiner Mittagsimbiß in einer der klassischen Osterien Trevisos |
Großer Auftritt für den Radicchio di Treviso, von den Trevisanern liebevoll Winterblume genannt. Saison ist von November bis März. |
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Prosecco ist das Lieblingsgetränk der Trevisaner zu (fast) jeder Tageszeit. |
Weingut an der Strada del Prosecco im Norden der Provinz Treviso. |
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Kleine Parzellen, oft steile Lagen - zwischen Conegliano und Valdobbiadene wächst Italiens feinster Prosecco. |
Spätherbst in den Weinbergen des Prosecco - eine der schönsten Genußlandschaften des Veneto. |
Seit mein kleines Treviso-Stück im Februar 2o13 vom Deutschlandfunk gesendet worden ist, habe ich häufig dunkle Ringe unter den Augen. Ich schlafe schlecht, immer wieder suchen mich Emanuel Schikaneder und Lorenzo da Ponte in meinen Träumen heim. Manchmal erscheinen sie stumm und vorwurfsvoll wie ein steinernes Bildnis, manchmal hadern sie lautstark mit mir (die Szene ist im Traum stets von Mozart-Ouvertüren unterlegt): warum ich sein Libretto zur Zauberflöte seinem italienischen Konkurrenten zugeschrieben hätte, fragt mich Schikaneder. Warum ich in der Aufzählung seiner wunderbaren Textbücher ausgerechnet den Don Giovanni unterschlagen hätte, fragt da Ponte. Berechtigte Fragen, gebe ich zu, die ich mir im wachen Zustand selbst schon oft gestellt habe. | Weil mich beim Schreiben des Trevisostücks statt der Muse vielleicht die Königin der Umnachtung geküsst hat? Ich weiß es bis heute nicht. Immerhin stehen bei mir Reclams Opern- und Operettenführer sowie Oper A - Z (von Ernst Krause, VEB Deutscher Verlag für Musik, Leipzig. Betont klassenbewußte Interpretationen, das Papier leider stark vergilbt) immer in Reichweite meines Schreibtischs. Es ist mir ein Rätsel, wie es dennoch zur der dämlichen Vertauschung kam, die seither Schikaneder und da Ponte durch meine Nachtruhe rumoren läßt. Ich hoffe, dieses öffentliche Schuldeingeständnis versöhnt die Geister beider Herren und läßt mich endlich wieder ruhig schlafen. Mit oder ohne Mozart-Ouvertüren. |